Inside Flos

1962
Entwicklung von Flos

Wie wird eine Branche zu einem Labor, in dem die Idee der „Lampe" revolutioniert wird? Für Sergio Gandini, der Flos seit 1963 leitet, sind Geschäftsplan und schöpferische Phantasie kein Widerspruch: Gemeinsam werden sie sein Unternehmen zum Erfolg führen. Die industrielle Struktur von Brescia ist ideal, um den Designern maximale Handlungsfreiheit zu geben, sei es bei der vom Bauhaus inspirierten Jucker Lampe von Tobia Scarpa oder der revolutionären Arco von Castiglioni. Als erstes und lange Zeit einziges Unternehmen der italienischen Designbranche stützt Flos seine Strategien auf das, was man heute einen Think Tank nennen würde. Gandini und seine exklusiven Designer (die Castiglionis, die Scarpas) entschieden gemeinsam über Produkte, Kommunikation, Image... Gemeinsam zogen sie die Linien ihrer Wünsche, die Designlinien, die zur Schaffung der ikonischsten Lampen in der Geschichte der Beleuchtung führen sollten.

2000
Von einem Jahrtausend zum nächsten

Auch mit Piero Gandini konzentriert sich Flos bei den Serien auf die Harmonie zwischen ikonischen Formen, Handwerk und Technologie: Der entscheidende Schritt für den Wandel besteht jedoch darin, zu akzeptieren, dass es ebenso viele Sprachen des zeitgenössischen Objekts gibt wie Sprachen der Welt. So werden die vielversprechendsten Talente des internationalen Designs herangezogen: vom „futuristischen" Australier Marc Newson mit der Helice Lamp (1993) über den englischen Propheten des minimalistischen Designs Jasper Morrison bis hin zu Konstantin Grcic, dem raffiniertesten und vielseitigsten unter den deutschen Designern. Internationale Talente wie der Werbesuperstar Bruno Le Moult und der berühmte Fotograf Jean Baptiste Mondino, der ungewöhnliche und faszinierende Bilder für historische und neue Produkte kreiert, kommen ebenfalls ins Gespräch. Als der Gründer Sergio Gandini um die Jahrtausendwende verstarb, war Flos bereits eine Branche, die für die Herausforderungen der Globalisierung gut gerüstet war.

2010
Für eine neue Kultur des Lichts

Wenn die Zukunft schon heute ist, was ist dann das künstliche Licht von morgen? Flos hat sich in diesen Jahren weiterentwickelt, in dem Bewusstsein, dass es immer mehr und immer radikalere neue Beleuchtungsarten gibt und geben wird. Sie müssen mit einer Haltung des Bruchs mit dem Bestehenden und gleichzeitig mit einer kulturellen Strenge, wie sie bei der Gründung des Unternehmens zugrunde gelegt wurde, erforscht, entwickelt und produziert werden. So müssen alle künstlichen Umgebungen gestaltet werden: angefangen von der Wohnung, mit der historischen Abteilung Decorative, bis hin zu den Orten der Arbeit, der Unterhaltung und sogar den „Nicht-Orten" des Konsums, mit Flos Architectural und die Räume der Natur, Gärten, Parks, Landschaften, mit Flos Outdoor. Wie Philippe Starck sagt: „Es gibt keinen Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Licht. Es ist nur eine Frage der Übertragung, Ionen und Photonen sind immer dasselbe." Für ein technisch-industrielles Programm wie dieses ist es jedoch notwendig, ständig mit neuen Autoren, Designern und Künstlern zusammenzuarbeiten: wie im Fall von Michael Anastassiades, der sogar beide Rollen miteinander verbindet und mit seiner Mitarbeit sehr erfolgreiche Produkte geschaffen hat, gerade weil sie andere und höhere ästhetische und funktionale Standards setzen, von denen Flos nicht abrücken wird.

2020
Widerstandsfähigkeit und Innovation auch in globalen Krisen

Die CV19-Pandemie war nicht nur ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft, sondern auch ein Testfall für die Industrie 4.0, wie man eine erhebliche Blockade der physischen planetarischen Kommunikation überleben kann – eine Hypothese, die bis zum Auftreten des Virus vielleicht nur Science-Fiction gewesen wäre. Selbst in dieser sehr schwierigen Situation reagierte Flos mit einem starken Drang, den digitalen Dialog mit seinen Stakeholdern zu entwickeln, sowohl durch originelle Projekte im E-Commerce als auch durch die Schaffung von Tools und Veranstaltungen, die ein breiteres Publikum – von Fachleuten bis hin zu Verbrauchern – nutzen und erleben konnte. So entstanden zum Beispiel Local Connections – Produktpräsentationen in physischer oder digitaler Form in wichtigen lokalen Märkten – und Digital Conversations, Ferntreffen zwischen Flos Designern und einem Publikum von Followern und Nutzern.

2023
Forschung, Design und umfassende Kreativität

Für Flos setzt sich die Designforschung fort, wandelt sich und integriert sich zunehmend mit der industriellen Planung und der Schaffung kultureller Werte, sowohl durch Produkte als auch in den Medien, von der Presse bis hin zu den sozialen Medien: Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung, die klassischen Kataloge durch das Magazin Flos Stories zu ersetzen und für die Zielgruppe der Vertrags- und B2B-Kunden die Jahresbände Flos Experiences zu veröffentlichen. Ohne auf die Teilnahme an der großen Tradition von Messen wie der Euroluce in Mailand zu verzichten, die nach der Pandemie wieder ihre wichtige Funktion als Handelsmesse und „Business Entertainment" erfüllt. Im Rahmen dieses Programms zur kreativen Neuausrichtung von Produkt und Kommunikation wurde Barbara Corti zum Chief Creative Officer ernannt und mit der gemeinsamen Entwicklung der kreativen Designstrategie für alle Flos Abteilungen sowie dem Programm zur Erstellung von Inhalten für alle Medien der Marke beauftragt. Zu den Zielen dieser originellen Herangehensweise gehört die bestmögliche Kohärenz zwischen Ideen und Realisierungen sowie die Rückführung der Figuren der verschiedenen Designer in den Mittelpunkt der Produktarbeit, die im Creative & Design Team über alle Kompetenzen verfügen, um immer mehr avantgardistische Projekte zu realisieren, die den anspruchsvollen Anforderungen der Beleuchtung entsprechen. So werden das Licht und die Lampen selbst zur großartigen Umgebung eines gut gelebten Alltags, bewahrt und erneuert unter der Führung des Designgeistes von Flos.