Patricia Urquiola
Wann wurde Ihnen bewusst, dass Sie Designerin werden wollen?
Schon als ich klein war, hatte ich Freude daran, Dinge auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen. Dann, im Alter von 18 Jahren, entschied ich mich, Architektin zu werden. Nach meinem Architekturstudium in Madrid zog ich nach Mailand und habe mich dort im Kurs von Achille Castiglioni in Design verliebt.
In Ihren eigenen Worten: Was ist künstliche Beleuchtung?
Sie ist Mittel der Interaktion zwischen Mensch und Architektur, ein wesentliches Designelement. Ein Instrument zur Verbesserung der Qualität eines Raumes.
Warum arbeiten Sie gern mit Flos?
Weil es schon immer ein Traum war, angefangen mit ihrer Beziehung zu Castiglioni. Dann bekam ich auch interne Einblicke in das Unternehmen und lernte die Zusammenarbeit mit anderen Designern, die Gespräche, die über Design hinausgingen, den Mut zum Risiko und die technologischen Fähigkeiten schätzen. Nennen wir es statt einer selektiven Affinität eine selektive Infinität.
Welches Objekt würden Sie gerne als nächstes entwerfen?
Einen Wasseraufbereiter oder ein Kommunikationssystem, das nicht gesundheitsschädlich und völlig intuitiv ist.
"Tatou bedeutet französisches Gürteltier: ein Säugetier, das durch seine Knochenstruktur bekannt ist und mit einer Hornschicht bedeckt ist, die es schützt, ‘ "Tatou" ist ein Begriff mit einem emotionalen Rhythmus, meiner Meinung nach im Einklang mit der emotionalen Funktion dieses Objekts."
Gibt es einen Meister des Designs, der Kunst oder der Musik, den Sie als Inspiration für Ihre Arbeit betrachten?
Vico Magistretti und Achille Castiglioni waren sowohl auf beruflicher als auch persönlicher Ebene von grundlegender Bedeutung. Von Magistretti lernte ich, mutig zu sein und mich selbst auf die Probe zu stellen, um wirklich an mich als Designer zu glauben. Er war ein wahres Vorbild an Eleganz und Understatement: Ein Beispiel dafür, wie man die Ebenen wechselt und jedem Aspekt des Schaffensprozesses die volle Aufmerksamkeit schenkt. Castiglioni lehrte mich den Wert des Designs, als ich noch glaubte, Architektur sei eine übergeordnete Kunst – und auch die Freude, sich ein Objekt zu vergegenwärtigen. Die Ironie, den Spaß, sich selbst nicht so ernst zu nehmen, auch wenn man das, was man tut, sehr ernst nimmt.
Wie kommt es, dass viele Ihrer Designs Kleidung oder Schmuckstücke zu sein scheinen?
Das ist schwer zu sagen. Ich wurde von allem, was mich umgibt, beeinflusst, so wichtig oder unwichtig es auch war. Analogien, die nur für mich von Bedeutung waren. Aber mehr als alles andere liebe ich, Forschung zu betreiben, nach neuen Technologien, neuen Materialien Ausschau zu halten und sogar den Materialien und Techniken der Vergangenheit neues Leben zu verleihen – um sie sinnvoll und nicht spaßeshalber zu verwenden.
Wie viele Urlaubstage nehmen Sie im Jahr?
Ich nehme genug, da ich sie oft mit den Schulferien meiner jüngsten Tochter verbinde. Auch wenn ich mich kaum jemals von meiner Arbeit vollständig losreißen kann; meine Leidenschaft und meine Arbeit decken sich häufig. Forschung zu betreiben ist keine Last, sondern ein Vergnügen. Ganz allgemein ist Zeit der wahre Luxus in meinem Leben.